(Den Titel konnte ich mir nicht verkneifen. 🌚) ...In den letzten Wochen war ich mit einem kleinen Nebenjob beschäftigt und hatte daher weniger Zeit zum Schreiben. Inzwischen konnte ich mich aber dazu motivieren, über unseren knappen Monat in Kambodscha zu berichten.
Außerdem habe ich eine Swipe
-Funktion à la Instagram 😎 eingebaut,
ihr erkennt sie an den Punkten unter einigen Bildern.
Wir hatten eine sehr entspannte Einreise von Vietnam nach Kambodscha.
Durch Zufall fanden wir im Grenzort Hà Tiên
in Vietnam einen Bus,
der uns direkt nach Kampot
in Kambodscha brachte.
Einreise und Visa war easy.
Erster Eindruck: Der Busfahrer versprühte ähnliche Vibes, wie wir es aus Thailand kennen und überhaupt ist die Atmosphäre in Kambodscha sehr entspannt. Endlich hat das Dauerhupen auf den Straßen aufgehört. 💆
Kampot
Wir wussten nicht genau, wohin wir in Kambodscha gehen sollten. Wir hatten vier Wochen Visa und wollten auf jeden Fall Koh Rong (eine Insel) und Angkor Wat (die Tempel) sehen. Durch Zufall sind wir ein paar Tage in Kampot geblieben. Kampot ist eine kleine Stadt, umgeben von Reis-, Salz- und Pfefferfeldern. Während der französischen Kolonialzeit war Kampot eine wichtige Handelsstadt. In dieser Zeit wurden viele Kolonialbauten errichtet, die bis heute gut erhalten sind. Ganz nett.

Wir hörten von einer kostenlosen Fahrradtour durch Kampot und...
sind natürlich mitgefahren. 🤷
Ein Expat
(Ausländer, davon gibt es hier viele in Form
von alten weißen Männern) führte uns mit dem Fahrrad durch Kampot und Umgebung und
erzählte uns viel (über 6 Stunden!!) über die dunkle Geschichte des
Landes, aber auch über die Lebensweise der Menschen.
Vor allem über die Zeit der Roten Khmer (1975-1979), in der >20% der
Bevölkerung getötet wurden.
Französische Kolonie, Bürgerkrieg, Genozid, Krieg... das Land hat im 20. Jahrhundert viel durchgemacht. Dies ließ wenig Raum für die Entwicklung des Landes...
Jedenfalls war die Tour sehr interessant, wenn auch schwer verdaulich.
Die Landschaft ist sehr schön und die Leute sind super freundlich. Kinder
begrüßten uns meist mit einem Hello!
und einem breiten Grinsen. 😊
Unangenehm
Der Guide erzählte uns auch, dass sich die meisten Menschen in Kambodscha nur um ihren eigenen Kram, innerhalb der Familie, kümmern.
Warum mich gerade das beunruhigte: Vor ein paar Monaten sah ich auf YouTube eine Dokumentation über Pädophilie in Kambodscha. Kurz gesagt ging es darum, dass Familien ihre Kinder an alte Männer (meist Ausländer) für einen Monat verkaufen. Als wir in Kampot unterwegs waren, sahen wir immer wieder kleine Kinder mit alten weißen Männern... in Restaurants, beim Shoppen... 🤨
Natürlich konnten wir nicht beurteilen, ob die Kinder wirklich verkauft wurden oder ob sie nur mit dem dem (zukünftigen Adoptiv-)Vater unterwegs waren?! 🤷 Die Leute im Land würden das doch wissen und gegebenenfalls einschreiten bzw. die Polizei rufen, oder? 🤔
Die Reise hat uns wieder einmal eine andere Perspektive auf das Leben und unsere Privilegien gegeben.
Sihanoukville
Wir hatten von der miserablen Straße von Kampot
nach Sihanoukville
gehört
und haben deshalb beschlossen, mit dem Zug zu fahren. War super entspannt,
leer und günstig. Derzeit gibt es nur eine Linie durchs Land.
Die Stadt die einst ein beliebtes Urlaubsziel für Aussteiger und Rucksacktouristen gewesen ist, hat sich in den letzten Jahren stark zum Negativen verändert. Chinesische Investoren haben die Stadt umgebaut und anschließend (aufgrund von Covid) verlassen müssen. Seitdem herrscht hier Stillstand und überall stehen halbfertige Hochhäuser. Die Stadt ist wie ausgestorben und viele Projekte werden wohl nie fertiggestellt werden. Zurück bleiben riesige Baustellen und ein halb fertiges/leeres Stadtzentrum. Geisterstadt vibes.

Hoffentlich nimmt die Stadt wieder an Fahrt auf.
Die Menschen sind darauf angewiesen: Wir wurden ständig mit
Bitte gebt uns einen Job
😔 angesprochen. (Privileg+1)
Koh Rong
Nach nur einer Nacht fuhren wir mit einem Versorgungsboot nach Koh Rong
.
Das Boot war ziemlich klein und voll beladen mit großen Eisblöcken,
lebenden Tieren, Lebensmitteln, einem Motorroller und ein paar Leuten.
Die Fahrt hat Spaß gemacht, war günstig und hat uns nah an unsere Unterkunft
Lonely Beach
gebracht.
Die Insel ist ein kleines Paradies! Viel unberührte Natur und traumhafte
Strände.
Das Highlight der Insel war für uns das leuchtende Plankton:
Wenn man im Dunkeln das Wasser bewegte,
konnte man leuchtende Punkte um sich herum sehen. ✨
Es war wie ein gespiegelter Sternenhimmel. - Noch nie gehört?
In Life Of Pi (einer meiner Lieblingsfilme)
wird es übertrieben dargestellt.
Leider wird hier gerade ein Flughafen gebaut, der ~2030 fertig sein soll. 🏗️
Phnom Penh
Weiter mit dem Bus über den ersten Highway (sagt so viel über den
Entwicklungsstand aus) Kambodschas in die Hauptstadt Phnom Penh
,
wo wir uns erst einmal vom Strand erholten 🤭. Die Stadt selbst hat
uns nicht wirklich begeistert. Wenn man noch nicht genug vom Genozid gehört hat,
gibt es dort ein Museum und killing fields
usw., wir waren jedoch gesättigt. 😬
Nach ein paar Tagen sind wir sind mit dem Bus weiter nach Siem Reap
gefahren,
um die Tempel von Angkor zu besichtigen.
Angkor Wat

Die Stadt Siem Reap
liegt in der Nähe der Tempelanlagen von Angkor und
wird daher auch Tor zu Angkor Wat
genannt. Die Stadt ist daher sehr touristisch,
mit Flughafen (bald zwei) und natürlich allem was dazu gehört.
Durch Mundpropaganda haben wir von einer Gruppe von Frauen erfahren,
die Tagesausflüge zu den Tempeln anbieten. Man mietet sozusagen TukTuk samt
Fahrerin für den halben Tag. Mit pick-up an der Unterkunft... für 20€ 😅 und
unterstützt damit Frauen die es sonst schwer haben einen guten Job zu finden.
Unsere Fahrerin wurde von nahezu jedem Fahrer angestarrt,
da es als Männerjob
(weil besser bezahlt) gilt. 🤡
Wir hatten einen drei-Tages-Pass und würden es jederzeit wieder tun. Die Tempel von Angkor waren unser Highlight in Kambodscha und sind jeden Cent/Tag wert.
Battambang
Mit der Stadt selbst verbinde ich eigentlich nur Staub und Schlaglöcher. Die Umgebung ist allerdings wunderschön! Endlose Reisfelder, Tempel und Höhlen. Wir waren hier wieder mit einem TukTuk unterwegs, welches wir für einen Tag gemietet haben.
Die Fledermaus Höhle ist das wahrscheinlich bekannteste Highlight der Gegend... zurecht! Jeden Tag kommen, pünktlich zu Sonnenuntergang, millionen (confirmed by Google) von Fledermäusen aus der Höhle und fliegen in die Nacht hinaus um zu fressen. Es ist ein kontinuierlicher Strom von Fledermäusen, der sich über ein Stunde zieht. 🤯
Dank Jisu gibt es sogar ein kurzes Video von unserer Reise.
Und nu?
Danach sind wir nach Thailand
zurückgekehrt und haben uns Pattaya
angeschaut. Wir wussten schon, was uns erwartet, aber das war uns egal,
wir wollten einfach mal wieder gut essen (Kambodscha war ein kulinarischer
Totalausfall).
Pattaya ist besonders beliebt bei alten Männers, die sich dort
junge Frauen kaufen (here we go again). 🥴
Auch sonst bietet Pattaya nichts, was uns interessiert, hochtouristisch und
voller Ekel. Nach ein paar Tagen in Pattaya sind wir mit dem Bus nach
Bangkok
gefahren. Dort haben wir eine Wohnung gemietet, in der wir uns selbst
versorgen konnten. War ziemlich entspannt und nahe einem bekannten Markt.
Nach zwei Wochen in Bangkok sind wir (ungeplant und
spontan) nach Südkorea
geflogen.
Das bedeutet von 35 Grad in Thailand auf 5 Grad in Südkorea. 🥶
Zum Glück konnte ich mir eine dicke Jacke leihen. Mein Rucksack gibt das nicht her. 😅

Wir waren inzwischen fünf Wochen hier, haben Freunde/Familie getroffen,
ein paar Ausflüge gemacht und uns jeden Tag den Bauch vollgeschlagen.
Ich könnte hier noch viel erzählen... muss mich jetzt aber auf unser nächstes
Ziel konzentrieren. Am 14.03. geht's weiter nach Taiwan
. 🇹🇼

Bis bald! 👋